Gefühle – der Schlüssel zum Lernen

Vom Umgang mit unangenehmen Pflichten

Oh je, ich sollte noch … zum Beispiel meine Steuererklärung ausfüllen. Diese muss nämlich bis Ende Woche auf dem Steueramt eingetroffen sein. Anstatt mich zielstrebig an das Erledigen dieser leidigen Pflicht zu begeben, bin ich sehr kreativ und fantasievoll, was ich heute sonst noch alles machen könnte: Fenster putzen, Kleiderkasten ausmisten, Freundinnen anrufen etc.

In der Fachsprache hat mein Verhalten einen eindrücklichen Namen: man spricht hier von «prokrastinieren», was so viel bedeutet wie vertagen oder aufschieben. Prokrastination ist eine Verhaltensweise, die offenbar relativ weit verbreitet ist.

Das Buch «Wolf packt La(h)ma» von Johannes Storch und Julia Weber nimmt dieses Thema auf und unterstützt einen auf leicht verständliche, lustvolle und gut umsetzbare Art und Weise, unangenehme Pflichten zielstrebig zu erledigen. Es verbindet die PSI-Theorie (Persönlichkeits-System-Interaktions-Theorie von Prof. Julius Kuhl) zur Analyse der eigenen Lern- und Arbeitsmethodik mit den Techniken des ZRM (Zürcher Ressourcen Modell von Dr. Maja Storch) zum Umsetzen einer gefassten Absicht. Jeder Mensch arbeitet mittels eines bevorzugten Lern- und Arbeitssystems. Die Autoren postulieren deren vier. Begleitet werden diese Arbeitssysteme jeweils von unterschiedlichen Gefühlslagen. So sind Entwickler tendenziell gelassen-entspannt, Planer nüchtern-sachlich, Handler positiv-freudig und Fehlersucher ernst-konzentriert. Jedes einzelne System hat seine Vor- und Nachteile, keines ist das Bessere oder das Schlechtere.

Aus der Hirnforschung weiss man, dass Gefühle ganz entscheidend unsere Wahrnehmung, die Verarbeitung von Informationen und schliesslich unsere Handlungen steuern. Es ist also sehr nützlich, eine entsprechende Gefühlslage herbeiführen zu können, um in den gewünschten Arbeitsmodus zu gelangen. Mancher Fehlersucher wünscht sich ein bisschen mehr Gelassenheit, um den Überblick zu gewinnen. Mancher Handlerin wäre gedient, zuerst gut planen zu können, damit sie nicht in die falsche Richtung rennt. Sobald wir wissen, welche Stimmungslage uns bei der Erledigung der unangenehmen Pflicht unterstützt, holen wir uns Unterstützung bei unserem emotionalen Erfahrungsgedächtnis.

Kreative Methoden aus der ZRM-Küche

Der zweite Teil des Buchs ist reich bestückt mit klassischen Techniken und Methoden aus dem ZRM, welche uns auf spielerische Art und Weise bei unserem Vorhaben helfen:

  • Arbeit mit Wunschelementen
  • Ideenkörbe
  • Affektbilanzen
  • Absichtsformulierungen
  • Mottoziele
  • Priming
  • Wenn-dann-Pläne
  • und zu guter Letzt auch noch Arbeitsplatzgestaltung

Sind Sie neugierig geworden? Die nächste Korrektur von Aufsätzen, die nächsten Matheaufgaben oder die nächste Steuererklärung kommen bestimmt …

In meinen Coachings und Führungscoachings arbeite ich sehr gerne mit diesen kreativen Methoden, welche sich gut für Erwachsene und Jugendliche eignen.

 

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